Perspektivwechsel: Vom Einfluss einer Schwangerschaft auf das Leben einer Frau

Ellen TimmermannsIm Anschluss an meine Elternzeit arbeite ich nun seit Dezember 2020 als Beraterin bei donum vitae in Köln am Heumarkt. Sehr positiv wurde ich hier in das Team erfahrener Mitarbeiterinnen aufgenommen. Und auch die Begrüßung und Unterstützung vom Vorstand und das erste Telefonat mit unserem Landesverband waren sehr herzlich.

Nach meiner zweijährigen Weiterbildung zur Systemischen Beraterin war für mich klar, dass ich in der Beratung tätig werden möchte. Meinen Jobeinstieg hatte ich in der Freiwilligenarbeit. Auch dort, in der Begleitung von Jugendlichen, war Beratung und (Krisen-)Intervention immer wieder notwendig. Anschließend habe ich als Dozentin in einem pädagogischen Schulungszentrum gearbeitet und nebenher selbstständig Familien-, Paar- und Einzelberatungen angeboten.

Nun bin ich selber Mutter. Ich habe am eigenen Leib gespürt, welchen Einfluss eine Schwangerschaft auf das Leben einer Frau haben kann. Mich für andere Menschen in dieser besonderen Zeit einsetzen zu können, ist für mich eine Herzensangelegenheit. Dies gilt insbesondere für Menschen, die in Unsicherheit schwanger sind. Auch hier in Deutschland gibt es das: wohnungslose Frauen, die kurz vor der Geburt stehen, oder Frauen ohne Krankenversicherung. Bei uns finden diese Frauen bzw. Paare ein Stück Sicherheit. Sie werden aufgefangen.

Wir kümmern uns um Unterstützung, stellen kurzfristig Hilfen zur Verfügung, telefonieren mit Behörden und vereinbaren Termine.

Erst heute Morgen konnte ich einer hochschwangeren Frau dabei helfen, noch vor der Geburt eine Krankenversicherung zu bekommen. Dabei wird mir immer mehr bewusst, dass die praktischen Hilfen nur ein Teil der Arbeit sind, die wir hier leisten. Viele Frauen brauchen einfach einen Ort, an dem sie aufgefangen werden, einen Ort, an den sie kommen können, wo man sich für sie einsetzt.

Und auch Frauen, die einen Schwangerschaftsabbruch in Erwägung ziehen, möchte ich diesen sicheren Ort ermöglichen. Einen Ort, an dem sie ihre Sorgen und Ängste äußern können. Und ja, auch zu Pandemiezeiten sind wir für unsere Frauen und Paare da. Mit Hygieneregeln und Schutzwänden ermöglichen wir eine sichere Beratung vor Ort. In dieser Zeit wünsche ich allen von uns einen Ort, an dem sie sicher sein können, und allen, die sicher sind, wünsche ich die Dankbarkeit für dieses Privileg.

 

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