Liebe Mitglieder und Förderer von donum vitae Köln !
Manche werden sich noch erinnern an eine Bezeichnung, die sich anscheinend aus unserem Sprachgebrauch verabschiedet hat. Über eine schwangere Frau sagte man: „Sie ist guter Hoffnung“. Diese Hoffnung drückte die Freude aus, ein Kind zu erwarten, verbunden mit dem Wunsch, es möge gesund zur Welt kommen.
Offenbar wurde die „gute Hoffnung“ aber nur verheirateten Frauen zugestanden, denn eine „uneheliche Mutter“ wie auch ihr „uneheliches Kind“ waren mit einem Stigma behaftet, was in der Regel mit erheblichen sozialen Nachteilen verbunden war. Eindrucksvoll hat Goethe in seinem „Faust“ ( Teil 1, 1808 ) in der Figur Gretchens die Situation einer solchen Mutter gezeigt, die in ihrer Verzweiflung ihr Kind ertränkte. Was im Drama die Menschen rührte, führte in der Realität noch lange nicht zu einem Umdenken, zumal wenn „Standesunterschiede“ eine Rolle spielten.
Auch durch Scheidung auseinandergerissene Familien waren im gesellschaftlichen Ansehen diskriminiert. Heute sind durch eine neue Gesetzeslage wie auch durch ein verändertes gesellschaftliches Klima andere Bedingungen geschaffen. In der Bezeichnung „alleinerziehende Mutter ( oder alleinerziehender Vater )“ schwingt Hochachtung mit für die besondere Leistung, die in der Regel verantwortungsvoll wahrgenommen wird, auch wenn sie im Lebensplan dieser Menschen meist so nicht vorgesehen war und häufig mit schweren seelischen Verletzungen verbunden ist.
Trotz der verbesserten Bedingungen kommen aber noch viele Frauen durch eine Schwangerschaft in große Konflikte, wenn - subjektiv oder objektiv betrachtet - die Weichen dafür schlecht stehen. Bei donum vitae können diese Frauen, kompetent und hilfreich unterstützt, aus der Panikfalle herausfinden und ihre Situation in gebotener Ruhe überdenken. Die größten Hürden können in der Regel abgebaut werden. Dennoch geht nicht jede Frau das verbleibende Wagnis der Verantwortung ein.
Von denen aber, die es getan haben, erhalten wir immer wieder dankbare positive Rückmeldungen. Das ist die schönste Bestätigung für unsere Arbeit, und wir werden diese weiterhin mit Überzeugung und Elan durchführen nach unserer Devise „Hoffnung schenken“. Die Möglichkeit dazu haben wir nicht zuletzt dank Ihrer Hilfe. Für Ihre treue und großzügige Unterstützung sei Ihnen im Namen aller Betroffenen von Herzen gedankt!
Ich freue mich, zusammen mit allen Vorstandsmitgliedern sowie dem Beratungs - und Verwaltungsteam, Sie auf unserer Mitgliederversammlung zu sehen und mit Ihnen Erfahrungen auszutauschen.
In herzlicher und dankbarer Verbundenheit
Ihre Carola Blum