Es gab zunächst eine große Verunsicherung, wie es in Zeiten von Corona mit den Fort- und Weiterbildungen sowie der Teilnahme an Arbeitskreisen und Netzwerktreffen weitergehen sollte. Erst wurden alle Veranstaltungen abgesagt
oder auf den Herbst verschoben. Doch dann fanden sich Möglichkeiten, solche Events auf virtuellem Wege stattfinden zu lassen.
Noch persönlich konnten wir im Januar an dem „Tag der Achtsamkeit“ teilnehmen, den unser Landesverband jedes Jahr für alle haupt- und ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter anbietet. Dies galt auch für Supervisionen, die aber immerhin in Form einer persönlichen Gesprächsrunde in der Beratungsstelle durchgeführt werden konnten, nachdem alle notwendigen Corona-Schutzmaßnahmen ergriffen worden waren.
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Wir wurden alle überrascht von dieser schlimmen Corona Pandemie. Zuerst waren wir total verunsichert und wir wussten nicht wie unter diesen Umständen Schwangeren- und Schwangerschaftskonfliktberatung funktionieren sollte.
Aber wir wussten auch sehr schnell, dass die Beratung von Schwangeren ‚systemrelevant‘ ist. Von der Landesregierung wurden die Schwangerenberatungsstellen aufgefordert, dieses Beratungsangebot auf jeden Fall fortzuführen.
So wurden wir sehr einfallsreich bei der Gestaltung der Gesprächssituationen. In den ersten Wochen haben wir sehr viele telefonische Beratung durchgeführt. Aber schon bald war für mich und meine Kolleginnen klar, dass es immer besser ist, wenn man mit den Schwangeren persönlich im Gespräch ist, wenn man sich anschauen kann und die Mimik und Gestik des/der anderen wahrnimmt und darauf reagieren kann.
Gott sei Dank ging es ja schon immer weiter in den Frühling hinein und das Wetter war sehr schön, so dass wir unsere Beratungen einfach draußen machen konnten, und es waren ja im ersten Lock down kaum Menschen unterwegs. Entweder saßen wir auf einer Bank auf dem Heumarkt oder bei der Kirche Groß St. Martin oder wir sind am Rhein entlang spaziert. Auch so waren gute Gespräche möglich. Das empfanden auch die meisten Klient*innen so, sie waren teilweise sogar dankbar für die face to face Beratung.
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Das Jahr 2020 stellte viele Menschen vor vielfältige Herausforderungen. Schwangere Frauen waren davon besonders betroffen. Die Auswirkungen davon haben wir auch in unserer Arbeit gespürt. Viele Sorgen und Ängste wurden an uns herangetragen. In welchem Krankenhaus darf einen der Partner unter der Geburt begleiten? Darf auch eine andere Person mit zur Geburt kommen? Was ist, wenn die Schwangere jemanden braucht, der ihr die deutsche Sprache übersetzt? Besonders tragisch wird es, wenn Väter bei keinem Ultraschall dabei sein können und es später zu einem auffälligen Befund kommt.
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Im Anschluss an meine Elternzeit arbeite ich nun seit Dezember 2020 als Beraterin bei donum vitae in Köln am Heumarkt. Sehr positiv wurde ich hier in das Team erfahrener Mitarbeiterinnen aufgenommen. Und auch die Begrüßung und Unterstützung vom Vorstand und das erste Telefonat mit unserem Landesverband waren sehr herzlich.
Nach meiner zweijährigen Weiterbildung zur Systemischen Beraterin war für mich klar, dass ich in der Beratung tätig werden möchte. Meinen Jobeinstieg hatte ich in der Freiwilligenarbeit. Auch dort, in der Begleitung von Jugendlichen, war Beratung und (Krisen-)Intervention immer wieder notwendig. Anschließend habe ich als Dozentin in einem pädagogischen Schulungszentrum gearbeitet und nebenher selbstständig Familien-, Paar- und Einzelberatungen angeboten.
Nun bin ich selber Mutter. Ich habe am eigenen Leib gespürt, welchen Einfluss eine Schwangerschaft auf das Leben einer Frau haben kann. Mich für andere Menschen in dieser besonderen Zeit einsetzen zu können, ist für mich eine Herzensangelegenheit. Dies gilt insbesondere für Menschen, die in Unsicherheit schwanger sind. Auch hier in Deutschland gibt es das: wohnungslose Frauen, die kurz vor der Geburt stehen, oder Frauen ohne Krankenversicherung. Bei uns finden diese Frauen bzw. Paare ein Stück Sicherheit. Sie werden aufgefangen.
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2020 wird vielen von uns immer als das Jahr in Erinnerung bleiben, in dem, getrieben durch die Pandemie, auch zahlreiche digitale Werkzeuge in unserem Alltag einen festen Platz bekamen. Die Webcam an unseren Notebooks gab es schon lange, aber wer hat sie schon genutzt? 2020 wurden diese Kameras zusammen mit Videokonferenzsoftware für viele zu einem quasi Standardkommunikationsmittel, mit dem man von Zuhause aus in Kontakt mit seinen Mitmenschen bleiben konnte. Auch für unsere Beratungsstelle wurde schnell deutlich, dass wir hier Möglichkeiten nutzen wollten, um Hilfesuchenden auch unter den schwierigen Bedingungen der Pandemie neben dem Telefon eine zusätzliche virtuelle Kontaktmöglichkeit zu bieten.
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Wenn Frauen, Männer oder Paare nicht zur Beratung finden, müssen Berater und Beraterinnen zu ihnen kommen. Deshalb sind sie die Zielgruppe eines innovativen Beratungsansatzes von donum vitae e. V., der am 1. Mai 2019 unter dem Modellprojekt-Titel „HeLB – Helfen. Lotsen. Beraten.“ gestartet ist. Berater und Beraterinnen sollen den Weg zu ihren Klienten und Klientinnen finden und sich flexibel auf die jeweiligen Bedürfnisse der - vornehmlich weiblichen
- Zielgruppen einstellen. Dazu sollen sie neue Wege in der mobilen Beratung erschließen, neue Wege, sprachlich eine Brücke zu bauen, neue Wege in der digitalen Kommunikation alles, um den Zugang zu der Beratung, auf die alle Frauen ein Recht haben, möglichst niedrigschwellig zu gestalten. HeLB hat Frauen im Blick, denen aus vielerlei Gründen die Teilhabe am Hilfe- und Beratungssystem erschwert ist. Da sind zum Beispiel Frauen mit Migrationshintergrund, die sich nur schlecht im deutschen Gesundheitsund Beratungssystem zurechtfinden. Frauen mit einer psychischen bzw. Suchterkrankung, die keinen Weg aus der Sackgasse ihrer Nöte finden. Oder Frauen mit körperlichen, geistigen oder Sinnesbeeinträchtigungen, deren Mobilität eingeschränkt oder denen das Angebot der Schwangerschaftskonfliktberatung unbekannt ist.
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Diese alte Weisheit war für uns einer der Gründe für die Einrichtung des Notfonds. In der Beratungsarbeit nimmt die soziale Beratung einen großen Raum ein. Viele Frauen haben finanzielle Nöte und erhoffen sich bei donum vitae Rat. Die „Bundesstiftung Mutter und Kind“ ist dabei eine große Hilfe. Die Stiftungsgelder sind für Schwangere gedacht. Sie können für Schwangerenkleidung, Baby-Ausstattung und Wohnungseinrichtung oder Mietzuschüsse ausgegeben werden.
Letztere können nur genehmigt werden, wenn die Hilfen über andere staatliche Stellen, z.B. das Jobcenter ausgeschöpft sind. 2019 konnten wir aus Bundesstiftungs-Mitteln 307 Anträge bewilligen. Im Durchschnitt sind das 500 bis 600 € pro Klientin. In der Regel dauert es zwei bis drei Wochen, bis das Geld ausgezahlt werden kann.
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Auch wenn sie vor, während oder kurz nach der Geburt sterben: Sternenkinder haben ein Recht auf eine würdige Bestattung.
Auf dem Gräberfeld der katholischen Gemeinde St. Pankratius am Worringer Bruch können Sternenkinder unabhängig von Konfession oder Wohnort der Eltern bestattet werden.
Auch auf anderen Friedhöfen gibt es solche Bestattungsorte für Sternenkinder.
Über St. Pankratius gibt es Informationen unter https://einsternenkind.wordpress.com oder vom Pfarrbüro (Tel. 0221-1261400).
Anschrift des Friedhofes: Heinrich-Latz-Straße,
50765 Köln-Roggendorf-Thenhoven.
Bilder: Marita Heider
Frau A. ist schon in der 11. Schwangerschaftswoche. Der Kindesvater drängt sie zum Schwangerschaftsabbruch, sie hat einen 10jährigen Sohn, der an ADHS leidet und eine 2jährige Tochter. Beide zieht sie allein groß. Der Sohn kommt jetzt in die weiterführende Schule, das macht ihr große Angst und sie fragt sich, wie er und die ganze Familie diese Veränderung verkraften. Sie arbeitet Vollzeit und ist in einer Ausbildung. Sie ist eigentlich eine ganz starke und mutige Frau, aber gerade total verunsichert und verängstigt. Sie ist schon 42 Jahre alt und hat deshalb auch Angst vor einer Behinderung des Kindes.
Frau B. kommt mit ihrem 'Partner', der gerade mehr oder weniger halbherzig dabei ist, die Beziehung zu beenden. Frau B. ist in der 7. Woche eigentlich gewollt schwanger, aber nun traut sie es sich nicht zu, ihr Kind ohne eine verlässliche Beziehung zum Kindesvater großzuziehen. Sie ist psychisch krank, hat kaum feste Strukturen im Alltag, ernährt sich nicht regelmäßig und gesund, kann sich schlecht konzentrieren, fällt oft in depressive Stimmungen, ist nicht in der Lage - wenn überhaupt - mehr als drei Stunden täglich zu arbeiten usw. Sie traut es sich nicht zu, ein Kind ganz alleine großzuziehen.
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Am 1. April 2019 habe ich nach einer längeren Auszeit meine Arbeitstätigkeit bei der Beratungsstelle donum vitae Köln e.V. wieder aufgenommen.
Vor diesem ersten Tag stellte ich mir die Frage: Was wird mich erwarten? Wie geht es den Kolleginnen? Gab es z.B. durch neue gesetzliche Bestimmungen Änderungen in den Aufgabengebieten. Was gibt es an fachlichen Inputs? Mit diesen Gedanken und mit ein wenig Aufregung begann mein erster Arbeitstag.
Und es verlief alles zufriedenstellend. Es lag für mich eine Mappe bereit, in der alle wichtigen Informationen zusammengestellt waren. Im Nachgang wurde mir deutlich, dass die Arbeitsstrukturen sich nicht wesentlich geändert haben. Die aus 33 Berufsjahren resultierende Routine - davon 19 Jahre bei donum vitae Köln e.V. - stellte sich schnell wieder ein. Somit war ich nach einer kurzen Eingewöhnungsphase wieder in meinem Berufsalltag angekommen.
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